Festival NN – Neue Narrative: Pre-Opening
Kleine KunstHalle im Theater Expedition Metropolis
19.30 Uhr Beginn, 19.00 Uhr Einlass
Dauer 90’ ohne Pause
Eintritt 12 € / 8 €
Die „wissenschaftliche Revolution“ wird heute als der Ursprungsnarrativ der Moderne angesehen und die copernicanische Wende zum Heliozentrismus als ihr Paradigma. So wurde Nicolaus Copernicus zum großen Helden wider Willen. Ein polnisches Sprichwort sagt,er sei derjenige, der die Sonne anhielt und die Erde in Bewegung setzte, obwohl er selbst doch nur einige Ergänzungen zur damaligen Kosmologiemachen wollte. Doch die These von der zentralen Sonnenstellung implizierte eineweltbilderschütternde Perspektivänderung. „Das Auge hält sich nämlich überall für den Mittelpunkt der Sphäre alles ringsum Sichtbaren“, so Copernicus. Damit begründete er eine „Revolution der Denkart“, wie Kant sagte. Die Erde und dieMenschheit standen nun nicht mehr im Zentrum des Alls. Was bedeutet uns diese Geschichte undkollektive Narrative heute noch? Sind sie rational oder irrational? Modern oder postmodern?Legende oder Wahrheit? Der Wissenschaftler behauptet: „Narrative sind Orientierungsmittel, weder gut noch schlecht. Das Denken erlaubt uns, ihre Funktion zu erkennen, um gleichzeitig kollektive Einheiten undplurale Verhältnisse zu begründen! “Der Roboterhase fragt: „Was ist ein Narrativ? Wie kann es wahr und falsch, Einheit undVielheit zugleich sein?“
ExHuman widmet sich diesen Fragen am Beispiel der Geschichte des Copernicus, die anhand vonverschiedenen Artefakten betrachtet und anhand ihrer mythisch-symbolischen wie auchwissenschaftshistorischen Aspekte bedacht wird. Mythos oder Wissenschaft? Alle sind eingeladen!Sol invictus!
Konzeption & Umsetzung: Sascha Freyberg & Stefan Paul Trzeciok