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Open training: Polyphonische Gesangswerkstatt mit Dimitra Kandia

Polyphonische Gesangswerkstatt mit Dimitra Kandia

Eine Exploration mehrstimmiger Begegnungen mittels Vokalspiele und Volkslieder in einer Gruppe gemischter Gesangserfahrung.

Ziel der Werkstatt ist es, die Stimme zu stärken, indem es mit traditionellen und modernen Ausdrucksmöglichkeiten experimentiert wird. Schwingend zwischen der individuellen Entfaltung und dem Zusammenhalt des mehrstimmigen Klangs, erkundet die Stimme ihren Platz und ihre Intention in der gemeinsamen Gesangsaktivität. Die Teilnehmer:innen sind eingeladen, ein vielseitiges Repertoire aus verschiedenen mündlich überlieferten Traditionen der Weltmusik zu entdecken. Neben kurzen Einsichten im kulturellen Hintergrund und in den Geschichten der Lieder, wird die Gruppe dem (polyphonischen) Gesang als einer emanzipatorischen, gemeinschaftlichen Praxis nähern.

Anschließend können die Teilnehmer:innen in die Gruppe des regelmäßigen Polyphonischen Labors vorbeischauen (Ort: Atelier in der 1. Etage).

Die Werkstatt findet am 05.12.2024 von 18:00 bis 20:00 Uhr in den Bewegungshallen auf dem Gelände der Alten Desinfektionsanstalt statt, die auch über eine Rampe barrierefrei für Rollstuhlfahrer:innen zugänglich ist.

Biographisches über Dimitra Kandia

Dimitra stammt ursprünglich aus Athen, Griechenland, und lebt seit 2014 in Berlin. Mit einer tiefen Verbindung zu Volksliedern und Erzählungen „diskutiert“ sie mit zeitgenössischer Poetik und verbindet ihre Hintergründe in Psychologie, Neurowissenschaften und Musik, um in ihrer Promotion die Rolle früher musikalischer Erfahrungen in der kognitiven Entwicklung zu erforschen. Als Sängerin und Kreative sieht sie die Stimme als Gefäß für Erinnerung, kulturelle Kontinuität und gemeinschaftliche Verbindung. Durch Reisen und Archivforschung vertieft sie ihre Begegnungen mit vielfältigen mündlichen Traditionen, wobei sie sich besonders zu deren Verknüpfung mit Weiblichkeit und dem Erhalt verschwindenden Kulturerbes hingezogen fühlt. 

Ihre kreativen Projekte umfassen interdisziplinäre dramaturgische Konzepte, eigene vokale Kompositionen, experimentelle Klanglandschaften und zeitgenössische Folk-Interpretationen, mit einem Schwerpunkt auf polyphonem Gesang aus dem östlichen Mittelmeerraum und den Balkanstaaten. Aktiv in Folk- und experimentellen Musikprojekten leitet sie regelmäßig ein Polyphones Labor, in dem sie gemeinschaftliches Singen, das trans-traditionelle Themen und Vokalpraktiken vereint, als radikale Akte sozialer Kohäsion, Empowerment und Resilienz in oft entfremdenden urbanen Realitäten betrachtet. 

Dimitra ist künstlerische Leiterin und Vokalarrangeurin des Berliner Perperúna-Frauen-Vokalensembles, das Ende 2019 gegründet wurde. Mit Perperúna konzentriert sie sich auf die Erforschung, zeitgenössische Interpretation und Vermittlung des weiblichen polyphonen Klangs sowie auf neue Kompositionen für Stimmen. Dimitra glaubt an die transformative Kraft der expressiven Vielfalt, die in einem Ensemble aus (mehr als) Stimmen entsteht. Sie träumt davon, den weiblichen polyphonen Klang auf vielfältigen Plattformen zu präsentieren und dessen emotionale sowie narrative Dimensionen in unterschiedlichen akustischen und performativen Kontexten zu erkunden.