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Festival NN: ÜBER DEN FLUSS – Lesung

Festival NN – Neue Narrative: Tag 1

Kleine KunstHalle im Theater Expedition Metropolis
19.45 Uhr Beginn, 19.30 Uhr Eröffnungsakt des Festivals, 19:00 Einlass 
Eintritt 7 €

Eine junge Psychologin ist die Hauptfigur in Theresa Pleitners erstem Roman »Über den Fluss«. Mit gerade abgeschlossenem Studium meldet sie sich freiwillig, um in einem provisorischen Aufnahmelager am Rand einer deutschen Großstadt geflüchtete Menschen zu betreuen. Bald erfährt sie, wie begrenzt ihre Möglichkeiten sind, den Traumatisierten in der hoch gesicherten Einrichtung zu helfen. Ihre Geschichten verfolgen sie bis in den Schlaf und treiben sie in die Vereinsamung. Immer stärker erlebt sie die Widersprüchlichkeit ihres Auftrags, zu dem es auch gehört, die Menschen notfalls zu entmündigen und Abschiebungen zu tolerieren – als Teil des Systems wird sie zum Teil des Problems. Als sie mit einem Geflüchteten konfrontiert wird, der sich das Leben nehmen will, gerät sie in ein moralisches Dilemma. Sie entscheidet – falsch – und verfasst einen eindringlichen Rechenschaftsbericht, nach dem man das Wort »helfen« nie mehr lesen wird wie zuvor.

Theresa Pleitner, geboren 1991, studierte literarisches Schreiben und Psycho- logie in Heidelberg, Leipzig und Berlin. Sie arbeitete als Psychologin in einer Unterkunft für Geflüchtete sowie einer psychosomatischen Klinik und behan- delt aktuell ambulant Patient*innen. Sie war Stipendiatin des Klagenfurter Li- teraturkurses und des Irseer Pegasus. »Über den Fluss« ist ihr erster Roman, für dessen unveröffentlichtes Manuskript sie mit dem Retzhof-Preis für junge Literatur ausgezeichnet und für den Amadeu-Antonio-Preis nominiert wurde.


A young psychologist is the main character in Theresa Pleitner’s first novel, Über den Fluss. Having just completed her studies, she volunteers to care for refugees in a makeshift reception center on the outskirts of a major German city. She soon learns how limited her options are for helping the traumatized in the high-security facility. Their stories haunt her until she sleeps, driving her into isolation. Increasingly, she experiences the contradictory nature of her mission, which includes incapacitating people if necessary and tolerating deportations – as part of the system, she becomes part of the problem. When she is confronted with a refugee who wants to take his own life, she finds herself in a moral dilemma. She decides – wrongly – and writes a powerful account, after which one will never read the word „help“ again as before.

Theresa Pleitner, born in 1991, studied literary writing and psychology in Heidelberg, Leipzig, and Berlin. She worked as a psychologist in a shelter for refugees and in a psychosomatic clinic and currently treats outpatients. She was a scholarship holder of the Klagenfurt Literature Course and the Irsee Pegasus. „Über den Fluss“ is her first novel, for whose unpublished manuscript she was awarded the Retzhof Prize for Young Literature and nominated for the Amadeu-Antonio Prize.